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DER F�HRER F�R KOLUMBIEN

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Geschichte von Kolumbien


Prä-Kolumbianische Ära

Vor etwa 12.000 Jahren gab es Jäger-und-Sammler Gemeinschaften nahe der heutigen Hauptstadt des Landes, Bogotá. Diese handelten untereinander und auch mit den anderen Stämmen in der Nähe, insbesondere denen, die im Magdalena Flusstal lebten. Vor etwa 3.000 Jahren begannen die ersten Gruppen von Eingeborenen ein politisches System namens "Cacicazgos" zu entwickeln, dieses hatte eine pyramidale Machtstruktur und wurde angeführt von sogenannten "Caciques". Die beiden Kulturen in Kolumbien mit dem kompliziertesten dieser Systeme waren die Taironas in der karibischen Region und die Chibcha in den Hochebenen rund um Bogotá. Beide gehörten der Sprachfamilie der Chibcha an, wobei die Chibcha selbst als die Kultur in Südamerika angesehen werden, die nach den Inka das höchst entwickelte politische System besaßen.


Die Entdeckung durch Spanien, die Eroberung und die Kolonialisierung

Spanische Entdecker unter der Führung von Rodrigo de Bastidas entdeckten als erste die karibische Küstenlinie. Im Jahr 1502 navigierte Christopher Kolumbus nahe der Karibik durch die Gewässer und 1508 begann Vasco de Balboa die Eroberung des Gebietes durch die Region von Uraba. Im Jahre 1513 entdeckte er als erster Europäer den Pazifischen Ozean, den er "Meer des Südens" nannte und die Spanier später ins heutige Peru und Chile brachte. Der Großteil der Bevölkerung Kolumbiens bestand zu dieser Zeit aus den Stämmen der Chibcha und der Carib, die heutzutage einfach als karibische Stämme bekannt sind. Diese wurden von den Spaniern durch Kriege und die Bildung von Allianzen nach und nach erobert, gleichzeitig wurde die Bevölkerung insgesamt stark dezimiert durch die Einschleppung von Krankheiten wie den Pocken und die Eroberung und ethnische Säuberungen. Im 16. Jahrhundert schließlich begannen die Europäer damit, größere Menschenmengen zu versklaven und nach Europa zu bringen.


Unabhängigkeit von Spanien

Schon seit den Anfängen der Eroberung und Kolonialisierung durch die Spanier gab es verschiedene rebellische Bewegungen, die meisten davon waren allerdings entweder zu schwach um die allgemeine Situation zu ändern oder sie wurden zerschlagen. Die letzte, die direkt die Unabhängigkeit von Spanien zum Ziel hatte, begann im Jahre 1810 nachdem St. Domingo (das heutige Haiti) im Jahre 1804 unabhängig wurde. Dieses nun freie Land half dieser Rebellion durch eine starke Unterstützung der beiden Führer derselben, Simon Bolivar und Francisco de Paula Santander. Der Venezolaner Simon Bolivar wurde später der erste Präsident von Kolumbien, sein Weggefährte Francisco de Paula Santander wurde unter ihm zum Vizekanzler. Als Simon Bolivar sein Amt niederlegte, wurde Santander zum zweiten Präsidenten des noch jungen Kolumbien. Die Rebellion hatte schließlich im Jahre 1819 Erfolg, das Gebiet des Vizekönigreiches Neugranada wurde zur Republik Kolumbien, die als eine Einheit der Länder Ecuador, Kolumbien und Venezuela organisiert war.


Die Zeit nach der Unabhängigkeit und der Republikanismus

Landesinterne politische und territoriale Streitereien führten dazu, dass die beiden Gebiete Venezuela und Quito (das heutige Ecuador) sich abspalteten. Das sogenannte "Gebiet von Cundinamarca" nahm den Namen "Neugranada" an und behielt ihn dann auch bis zum Jahre 1856, als es zur Konföderation von Granada wurde. Nach einem zwei Jahre andauernden Bürgerkrieg wurde im Jahr 1863 die Vereinigten Staaten von Kolumbien gegründet, die bis 1886 bestehen blieben. Danach wurde das Land letzten Endes als Republik Kolumbien bekannt. Die internen Streitereien zwischen den politischen Kräften blieben bestehen, von Zeit zu Zeit entstand daraus dann auch immer wieder ein Bürgerkrieg, der bekannteste war der sogenannte tausendtägige Bürgerkrieg (1899-1902). Dieser führte zusammen mit dem Bestreben der Vereinigten Staaten von Amerika, besonders auf Grund des Baues und der Kontrolle des Panamakanals mehr Einfluss in dieser Gegend zu gewinnen, zur Abspaltung des Gebietes des heutigen Panama im Jahre 1903, dieses wurde dann als eigenständiger Staat ausgerufen. Kolumbien war zu dieser Zeit in einen schon lange andauernden Krieg verwickelt, darin ging es um territoriale Streitigkeiten rund um das Amazonas Gebiet und dessen Hauptstadt Leticia.


Schon wenig später herrschte in Kolumbien ein relativ ausgeglichenes und stabiles politisches System, das erst von einem sehr blutig verlaufenen Konflikt gestört wurde, der zwischen den späten 1940ern und den frühen 1950ern stattfand. Dieser Periode wurde "La Violencia" genannt, zu deutsch "Die Gewalt". Der hauptsächliche Grund für diese Auseinandersetzung waren zunehmende politische Differenzen zwischen den beiden großen Parteien im Land, die besonders nach der Ermordung des liberal Kandidaten für das Präsidentenamt, Jorge Eliecer Gaitan, hochkochten. Der Mord fand am 9. April 1948 statt und verursachte Unruhen in Bogota, bekannt wurde er als der "El Bogotazo". Die von diesen Auseinandersetzungen ausgehende Gewalt breitete sich schnell im ganzen Land aus und verursachte den Tod von mindestens 180.000 Kolumbianern. Von 1953 bis 1964 nahmen die Spannungen zwischen den beiden politischen Parteien erstmals ab, als Gustave Rojas den Präsidenten des Landes durch einen Putsch absetzte und mit den Guerilla verhandelte. Eine weitere Beruhigung der Lage fand während der Zeit der Militärjunta des Generals Gabriel Paris Gordillo statt.

Nachdem Rojas als Präsident abgesetzt wurde, stimmten die beiden großen Parteien des Landes, die kolumbianische konservative Partei und die kolumbianische liberale Partei darin überein, eine nationale Front zu gründen, die von beiden Parteien zusammen regiert werden würde. Die Rolle des Präsidenten würde alle vier Jahre alternierend von beiden Seiten eingenommen werden, insgesamt 16 Jahre lang. Die zwei Parteien würden in allen anderen führenden Positionen jeweils zwei gleichberechtigte Personen haben. Die nationale Front beendete "La Violencia" und die neue Regierung versuchte sich an weitgehenden sozialen und wirtschaftlichen Reformen, zusammen mit der "Vereinigung für Fortschritt". Letzten Endes führten die Gegensätze, die durch die alternierende Präsidentschaft geschaffen wurden, zu sehr unterschiedlichen Ergebnissen. Obwohl in gewissen Bereichen große Fortschritte erzielt worden waren, blieben viele soziale und politische Probleme doch bestehen, zudem formten sich viele Guerilla Gruppen wie die FARC, die ELN oder die M-19, die den politischen Apparat und die Regierung bekämpften. Die Guerilla Gruppen wurden von marxistischen Grundsätzen angetrieben.


In den späten 1970ern entstanden mächtige und gewalttätige Drogenkartelle, deren Einfluss in den 80er und 90er Jahren des letzten Jahrhunderts stark zunahm. Besonders das sogenannte Medellin Kartell von Pablo Escobar und das Cali Kartell erreichten einen großen Einfluss auf politischer, wirtschaftlicher und sozialer Ebene während dieser Zeit. Diese Kartelle finanzierten und beeinflussten viele verschiedene illegale und bewaffnete Gruppen mit verschiedensten politischen Ausrichtungen. Einige von deren Feinden verbündeten sich mit den Guerilla und gründeten oder beeinflussten paramilitärische Gruppen.


Die neue kolumbianische Verfassung aus dem Jahre 1991 wurde von der Versammlung zur Verfassung von Kolumbien entworfen und dann ratifiziert. Sie beinhaltete wichtige politische, ethische und humane Rechte. Die neue Konstitution verbot es beispielsweise, kolumbianische Einwohner auszuliefern. Es gab Vorwürfe, dass diese Klausel auf Drängen der Drogenkartelle hin in die Verfassung eingebaut wurde, da diese sich für eine solche Regelung einsetzten. Kurz zuvor hatten diese eine brutale Kampagne gegen die Auslieferung gestartet, die zu vielen terroristischen Attacken und Hinrichtungen im Stile der Mafia führten. Auf der anderen Seite versuchten sie auch ohne Gewalt auf die Politik Einfluss zu nehmen, insbesondere durch Bestechungen, wie es zum Beispiel im 8000-Prozess Skandal der Fall war. Hierbei wurde die Wahlkampagne des liberalen Präsidentschaftskandidaten zu einem großen Teil von Geldern der Drogenkartelle finanziert.


In den letzten Jahren wurde das Land weiterhin durch den Drogenhandel und Aufstände von Guerilla geschwächt. Der Präsident Kolumbiens, Andres Pastrana und die Guerillatruppe FARC versuchten, zu dem zwischen den Jahren 1998 und 2002 stattfindenden Konflikt eine Lösung auszuhandeln, da der Staat die Auffassung vertrat, er könne nicht für immer kämpfen und stattdessen im Gegenzug für einen Friedensvertrag den Guerilla große Gebiete von Land übergab. Pastrana begann damit, die sogenannte "Plan Kolumbien" Initiative auszuführen, die sowohl die bewaffneten Konflikte beenden als auch eine starke Antidrogenpolitik erreichen wollte. Diese Strategie beinhaltete die Taktik, ganze Landstriche als demilitarisierte Zonen zu erklären, in denen keinerlei Soldaten, weder eigene noch gegnerische, sich aufhalten durften. Als die Attacken der Drogenkartelle in diesen Gebieten jedoch nicht wie erwartet nachließen, änderte die Regierung ihren Kurs und erklärte die bisher unternommen Anstrengungen für sinnlos.


Alvaro Uribe gewann vor allem durch das Versprechen die Wahl, den militärischen Druck auf Gruppen wie etwa die FARC und auch andere Gruppen außerhalb des Gesetzen stark zu erhöhen. Er erklärte die Versuche, Verhandlungen mit den illegal existierenden Kämpfern aufzunehmen, als gescheitert und postulierte, dass man mit einigen Gruppen einfach nicht reden könne. Hauptsächlich durch den danach einsetzenden militärischen Druck und einer besseren Ausrüstung, die durch die Vereinigten Staaten von Amerika bereitgestellt worden war, nahm die Zahl der Entführungen langsam ab und die Anzahl der Morde verringerte sich um fast die Hälfte zwischen dem Juli 2002 und dem Mai 2005. Die durch Guerilla verursachten Aufstände nahmen von etwa 16.900 ab auf 8.900.


Einige Mitglieder der UN kritisieren, dass Kolumbien zum Erreichen eines Friedens viele Menschenrechte verletzt, die meisten jedoch leugnen nicht, dass durch den zunehmenden militärischen Druck bedeutende Verbesserungen erreicht wurden, die sich sehr positiv auf das Wirtschaftswachstum und den Tourismus ausgewirkt haben. Der sogenannte kolumbianische parapolitische Skandal in den Jahren 2006 und 2007 entstand aus den Enthüllungen und juristischen Implikationen aus den vergangenen und aktuellen Beziehungen zwischen paramilitärischen Gruppen, hauptsächlich der AUC, und diversen hochrangigen politischen Vertretern, die fast alle in der Regierung tätig waren.

 

 

 

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